Kommentar zur Diskussion um einen möglichen Bürgerentscheid zum B27-Anschluss von unserem stv. Vorsitzenden Ralph Strobel

Die Geister, die ich rief

Mit Erstaunen lese ich die Aussage von OB Hertwig in der HSt. vom 17.02.18, dass er den Bürgerentscheid zum B27-Anschluss ja nicht wolle. Das ist interessant. Am 07.12.17 hat er sich in derselben Zeitung klar positioniert: „Ich möchte einen Bürgerentscheid.“ Offensichtlich aus dem Bauch heraus, ohne vorherige Kommunikation, ohne Plan und vor allem ohne jegliches Gespür für die eventuellen Folgen solch einer Aussage.

Dieser Meinungswechsel lässt jegliche Professionalität vermissen, reiht sich aber traurigerweise nahtlos ein in frühere Aussagen, in denen vom Verkauf des Aquatolls nach Heilbronn, vom Wunsch nach einem Bürgerbegehren über die Zukunft des Spaßbades (beides Aussagen aus dem OB-Wahlkampf), von der zwischenzeitlichen Zufriedenheit mit der Aquatoll-Betriebsführung (Einwohnerversammlung Mai 2017) bis zum möglichen Abriss (Januar 2018) die Rede war.

Gibt es irgendeinen Plan, von echter Meinung ganz zu schweigen? Die Gemüter sind seit Wochen erhitzt, im Hintergrund wird von einer Partei eine beinharte Kampagne mit Halbwahrheiten und Interpretationen gefahren, ohne dass bislang alle Fakten auf dem Tisch liegen. Mittlerweile ist die Kampagne bei Beleidigungen angekommen. Ernsthaft? Kann dies das Ziel sein für eine Stadt, die unter der Verkehrsbelastung ächzt und deren Einwohner und Betriebe täglich leiden?

Vielleicht wäre es auch mal Zeit, das sogenannte „Gesamtkonzept“ anständig  zu kommunizieren und hier die Bürger mit Ideen auch einzubeziehen. Diese Stadt braucht ein tragfähiges Verkehrskonzept und vor allem endlich mal echte Maßnahmen. Und dazu braucht es Orientierung und keinen Opportunismus.