Kultusministerin Dr. Eisenmann besucht Wahlkreis Neckarsulm

Pressemitteilung unseres Landtagsabgeordneten Bernhard Lasotta

Auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Bernhard Lasotta war die Baden-Württembergische Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann am Mittwoch (22. November 2017) zu Gast im Wahlkreis Neckarsulm. „Unsere Schulen leisten eine hervorragende Arbeit und ich freue mich sehr, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind und sich vor Ort davon ein Bild zu machen“, so Lasotta in seiner Begrüßung von Ministerin Dr. Eisenmann.

Die erste Station des insgesamt dreiteiligen Besuchsprogramms führte die beiden Landespolitiker an das Hohenstaufen-Gymnasium nach Bad Wimpfen.

Beim dortigen Rundgang mit Bürgermeister Claus Brechter wurden der Ministerin von der Schulleitung die verschiedenen Räumlichkeiten  gezeigt und von Schülerinnen und Schülern Versuche aus dem Projekt „kreative Köpfe“ sowie von der Kursstufe im Bereich Naturwissenschaft-Technik (NwT), vorgeführt. „Bitte geben Sie mir unbedingt ihre Erfahrungen mit dem Pilotprojekt des 4-stündigen Faches NwT und den damit verbundenen Fortbildungen weiter“, ermunterte die Ministerin die anwesenden Fachlehrerinnen und –lehrer. Eisenmann weiter: „Ich bin sehr interessiert an den direkten Erfahrungen, denn nur dann können wir solche Projekte sinnvollweiterentwickeln.“

In der anschließenden Gesprächsrunde wurden in einem regen Austausch mit der erweiterten Schulleitung, dem Personalrat, Schüler- und Elternvertretern die akuten und aktuellen Themen wie Lehrerversorgung, Krankheitsvertretung, Sanierungsbedarf in die Sicherung der Angebote im Ergänzungsbereich diskutiert.

Die zweite Station führte Ministerin Eisenmann und Dr. Lasotta an die Hermann-Greiner-Realschule nach Neckarsulm, wo sie mit Auszügen aus dem Weihnachtsmusical der 5. Klasse besonders begrüßt wurden. „Vielen Dank für eure stimmungsvolle musikalische Begrüßung“, bedankt sich Lasotta bei den Schülerinnen und Schülern und zu Ministerin Eisenmann weiter: „Dieser kleine Auszug bietet schon einen ersten Einblick in die ganz besondere Arbeit, die hier seit Jahren unter anderem durch Musicalprojekte an der Schule geleistet wird“. Auch an der Realschule schloss sich eine interessante und lebhafte Gesprächsrunde mit Oberbürgermeister Hertwig, der Schulleitung, Vertretern des Lehrerkollegiums. Der Elternvertreter sowie der Schülervertretung und den Schulsozialarbeiterinnen an. „Gute Bildungspolitik richtet sich an den Bedürfnissen der Schulen und der Menschen vor Ort aus. Hier bin ich auf Rat und die Meinung aller am Schulleben beteiligten Menschen angewiesen. Bei den Schulbesuchen kann ich oftmals mehr mitnehmen als durch langes Aktenstudium“, so die Ministerin zu den Anwesenden Gesprächsteilnehmern. Auch Lasotta lobte die konstruktive und offene Gesprächsatmosphäre. Zu den Schulsozialarbeiterinnen sagte er: „Sie haben mir heute wichtige Impulse mitgegeben, die ich auch in meine Arbeit im Sozialausschuss des Kreistages miteinfließen lassen werde.“

Den Abschluss des Besuchsprogrammes bildete eine öffentliche Abendveranstaltung mit dem Titel „Gute Bildung – Beste Aussichten“, die zusammen mit der CDU-Neckarsulm am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Neckarsulm veranstaltet wurde.

„Ich schätzte die offene und pragmatische Art, Probleme beim Namen zu nennen und aus dem Weg zu räumen“, begrüßte Lasotta die Ministerin herzlich in der voll besetzen Aula. Zum Publikum sagte er: „In der Bildungspolitik sind viele Schwierigkeiten zu überwinden. Aber wir haben es uns in der Regierungskoalition als Ziel gesetzt, in der jetzigen Legislaturperiode die Themen Verlässlichkeit, Leistung und Qualität in den Mittelpunkt aller Maßnahmen zu stellen und die Strukturdiskussionen zu beende“.

„Unsere Schulen leisten eine hervor­ragende Arbeit“, so die Ministerin: „Dennoch stehen wir vor vielen Aufgaben und müssen jetzt rechtzeitig die Stellschrauben nachjustieren, um beispielsweise auf die teilweisen Verschlechterungen in den Bil­dungsvergleichsstudien angemessen zu rea­gieren.“ Dazu soll bereits der Orientierungsplan in den Kindergärten überarbeitet werden, ein besonderes Augenmerk auf einen guten Bildungsstart bereits in der Grundschule gelegt werden und der Grundschulempfehlung wieder ein neues Gewicht zugemessen werden. „Alle Maßnahmen müssen jedoch immer mit Blick auf das Wohl der Kinder und Jugendlichen geschehen. Hierzu brauchen wir aber auch wieder eine Partnerschaft mit den Eltern“, so Eisenmann. Zu viele Erziehungsberechtigte würden sich aus ihrer Verantwortung zurückziehen und würden diese Aufgaben an die Schulen übertragen. Die Ministerin: „So erziehen wir eine Generation von Ich-lingen, die auch die von den Pädagogen gezogenen Grenzen nur noch schwer akzeptieren.“

Großen Beifall erntete die Ministerin für ihren Erlass, dass Rechtschreibung künftig wieder ab Klasse 1 gelten wird. Derzeit werde in den ersten beiden Klassenstufen nach Gehör geschrieben und erst ab Klasse 3 korrigiert. Das demotiviere die Schüler. „Beim Rechnen ergebe schließlich 1+1 auch in der 1. Klasse schon 2 und nicht etwa ungefähr 3“, so Eisenmann.

Besonders ging sie in Ihrem Vortrag noch auf die Schwierigkeiten in der Lehrerversorgung und des Unterrichtsausfalls durch fehlende Krankheitsvertretungen ein. „Ich weiß, dass wir hier auf Kante genäht sind, da die abzusehende Pensionierungswelle der 50-er Jahrgänge in der Lehrerschaft zu lange nicht ernst genommen wurde. Leider wird hier eine Verbesserung aufgrund der mangelnden Ressourcen erst in den nächsten zwei oder drei Jahren zum Tragen kommen“, so Eisenmann zu den anwesenden Pädagogen. Anschließend stand sie noch für zahlreiche Fragen und Gespräche zu den verschiedensten Themen zur Verfügung, bevor sie von der CDU Vorsitzenden Ina Berthold verabschiedet wurde.